Stiftungsgründung im Jahr 2009
Für die Belange von Kindern und Jugendlichen in Obertshausen stand ab 2010 Geld aus einem besonderen Topf zur Verfügung – aus der „Dr. Carl und Ellen Klöss Stiftung“.
Der Vorstand der „ Dr. Carl und Ellen Klöss Stiftung“ bestand bei der Gründung aus (von links) Bürgermeister Bernd Roth, Diplom-Kaufmann Dieter Beuthel, Internist Dr. Jürgen Blumenthal, Hauptamtsleiter Sebastian Zimmer und Erstem Stadtrat Hubert Gerhards. Beuthel und Blumenthal halten Fotos, die die Namensgeber der Stiftung in jungen Jahren zeigen.
Wie Bürgermeister Bernd Roth seinerzeit bei einem Pressegespräch erläuterte, wurde die Stiftung mit Sitz in Obertshausen nach dem Willen des im Jahr 1997 im Alter von 89 Jahren verstorbenen Dr. Carl Klöss und seiner Ehefrau Ellen Klöss als „rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen Rechts mit Satzung“ vom 20. August 2009 errichtet.
Nach Angaben von Diplom-Kaufmann Diether Beuthel, der zusammen mit dem Internisten Dr. Jürgen Blumenthal die Gründung der Stiftung vornahm, bestand ihr Grundkapital aus einem Barvermögen von 500.000 Euro, das nach kurzer Zeit auf rund zwei Millionen Euro aufgestockt wurde. Hinzu kam Grund und Boden in Obertshausen im Wert von weiteren rund zwei Millionen Euro. Zu den Grundstücken gehörte Beuthel zufolge ein rund 3000 Quadratmeter großes Areal in der Nähe des S-Bahnhofs zwischen Alexanderstraße und Otto-Wels-Straße. Aus Zinsen und anderen Erlösen sei mit einer jährichen Summe von etwa 30.000 bis 40.000 Euro zu rechnen, die gemäß dem Stiftungszweck verteilt werden könnten.
Diether Beuthel war nach eigenen Angaben viele Jahre Wirtschaftsprüfer und Steuerberater der Firma von Dr. Carl Klöss, der Wahl Oberflächenchemie, die bis Anfang der 80-er Jahre ihren Sitz in Obertshausen hatte, und darüber hinaus der Eheleute Klöss. Zusammen mit Dr. Jürgen Blumenthal, der 20 Jahre lang Dr. Carl Klöss als Internist betreute, unterstützt Beuthel die heute 94-jährige Ellen Klöss, die im Altenheim St. Martin in Bad Orb im Spessart lebt.
Laut Bürgermeister Roth zogen die Eheleute Klöss zwar im Jahr 1964 nach Bad Orb, Dr. Carl Klöss sei aber bis zu seinem Tod im Jahr 1997 „im Herzen ein Obertshäuser geblieben“.
Das habe sich unter anderem dadurch gezeigt, dass er im Jahr 1990 exakt 500.000 Mark für den Bau der Kita Vogelsbergstraße gespendet habe.
In den Jahren 1984 bis 1994 habe das kinderlos gebliebene Ehepaar Klöss insgesamt rund 1,5 Millionen Mark für soziale Zwecke gespendet. Zudem ist die letzte Ruhestätte von Dr. Klöss auf dem Alten Friedhof am Rembrücker Weg in Obertshausen.
„Bei der Gründung der Stiftung bestanden zwar keine Einwirkungsmöglichkeiten von seiten der Stadt, da Stiftungsgeschäft und Satzung von Dr. Jürgen Blumenthal und Dieter Beuthel durchgeführt beziehungsweise erstellt wurden“, erläuterte der Rathauschef. „Jedoch ist nach den Vorgaben der Stifter in der Satzung vorgesehen, dass der fünfköpfige Stiftungsvorstand durch Mitglieder der Stadtverwaltung Obertshausen ergänzt wird.“ Mittelfristig würden die beiden Betreuer von Frau Klöss aus dem Vorstand der Stiftung ausscheiden, deren Zweck „die Förderung der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen vornehmlich auf dem Gebiet der Stadt Obertshausen sowie die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege“ ist.
Somit handele es sich zwar um eine eigenständige Stiftung, die aber über ihre Satzung mittelbar der Stadt anvertraut sei. In seiner ersten Sitzung habe der Stiftungsvorstand Nachwahlen durchgeführt, erläuterte Dieter Beuthel. Nachgewählt wurden Bernd Roth als Vorsitzender des Stiftungsvorstands sowie Erster Stadtrat Hubert Gerhards und für die Geschäftsführung Hauptamtsleiter Sebastian Zimmer.